“Systemrelevanz war bundesweit ein Thema, das in Krisenzeiten immer wieder bundesweit zu hören war. Die persönliche Krise in Form einer Erkrankung erfordert jedoch täglich alles von unserem Gesundheitsbereich ab. Ihre Systemrelevanz steht daher außer Frage. Ich finde es sehr richtig, dass in Coronazeiten zahlreiche Pflegekräfte in Trier mittels einer Sonderprämie ihre verdiente finanzielle Anerkennung für ihren zusätzlich außerordentlichen Einsatz bei hoher Belastung bekamen”, führt der Trierer Landtagsabgeordnete Sven Teuber (SPD) aus.

Teuber bezieht sich dabei auf eine Mitteilung des Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit, nachdem 56 durch die Corona-Pandemie besonders belasteten rheinland-pfälzischen Krankenhäuser für das Jahr 2020 Sonderleistungen nach dem Krankenhausgesetz in Höhe von 18,7 Millionen Euro erhielten. Hiervon gingen insgesamt über 1,2 Millionen Euro an das Klinikum Mutterhaus der Borromäerinnen und das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Trier. Adressiert sind die Prämien an die Pflegekräfte, die in der unmittelbaren Versorgung der Patient:innen auf bettenführenden Stationen beschäftigt sind.

Krankenhäuser mit bis zu 500 Betten und mindestens 20 voll- oder teilstationären Patient:innen, welche mit dem Coronavirus infiziert waren, sowie Krankenhäuser ab 500 Betten mit mindestens 50 Patient:innen, gelten in diesem Zusammenhang als ,besonders belastet’ und waren somit antragsberechtigt. Die Auswahl der Prämienempfängerinnen und -empfänger obliegt wie auch bei der ersten Sonderleistung dem jeweils anspruchsberechtigten Krankenhaus im Einvernehmen mit der Arbeitnehmervertretung.

Der Gesundheitspolitiker mahnt aber auch: “Diese Sonderleistung war gut und wichtig. Sie erreichte aber leider nur Teile der Pflegekräfte und dies auch nur einmalig. Die Pflege, insbesondere Altenpflege, ist aber immer noch strukturell unterbezahlt und auch daher für dringend benötigte Nachwuchskräfte im Zweifel zu unattraktiv. Wir brauchen endlich einen allgemeinverbindlichen Tarifvertrag in der Pflege, die dauerhaft die Anerkennung bringt, die es für einige Beschäftigte in der Coronakrise finanziell gab. Ich bin allen dankbar, die sich täglich in ihrem Job in der Pflege überall in der Stadt und im Land für andere Menschen einsetzen – ihnen helfen, ihnen Aufmerksamkeit schenken und ein würdevolles Leben ermöglichen. Es ist Zeit, dass unsere Gesellschaft dies auch den Pflegekräften aller Orten zukommen lässt.”